Frauen dürfen nicht zu Priesterinnen geweiht werden, nicht mal zu
Diakoninnen. Aber was würde sich ändern, wenn eine Frau Kranke
salbt oder ein Kind tauft? Autorin Claudia Endrich geht mit ihrem
zeitgenössischen Roman „für andere, für uns“ der Frage nach.
Nach dem Tod ihres Großvaters zieht Rita von Wien nach
Innsbruck,um Theologie zu studieren. Dort trifft sie auf Sébastien,
einen jungen Jesuitenpater. Ihre Beziehung wird enger und komplizierter, da Rita weder in der katholischen Kirche noch in ihrer Verbindung zu Sebastien unsichtbar bleiben will.
Jahre später trifft Rita ihre erste Stelle als Pastoralassistentin
an und macht sich in der Gemeinde schnell unentbehrlich. Gemeinsam mit anderen gestaltet sie Kirche nach ihren Vorstellungen und erprobt deren Toleranzgrenzen, um ihre Berufung leben zu können.
Mit aller Kraft rüttelt sie an den Mauern einer mächtigen Institution
– für eine Kirche, an der sie auch in Zukunft noch teilhaben will.
Claudia Endrich, Jg. 1991, aufgewachsen in Vorarlberg am Bodensee,
hat in Wien Kommunikationswissenschaften und Romanistik
studiert. Sie war Stipendiatin der "Vienna Poetry School" und der
"Österreichischen Gesellschaft für Literatur" in Paliano, Italien.
2020 erschien ihr literarisches Debüt, die Reiseerzählung "Das
nächste Mal bleib ich daheim". 2023 erhielt sie den Schwäbischen
Literaturpreis für den Text "There is more".